In dieser Lektion geht es darum, wie die digitale Technologie unsere Vorstellungskraft angeregt und uns ermöglicht hat, neue Realitäten zu schaffen. Gleichzeitig ist jedoch eine gewisse Vertrautheit mit den Mechanismen hinter digitalen Inhalten erforderlich, wenn wir die angewandte Technologie verstehen und den Ursprung und die Art der verwendeten Quellen bewerten wollen.
Diese Lektion ist inspiriert vom Transformationskonzept. Dabei geht es darum, wie Technologie die Art und Weise verändert hat, wie wir kommunizieren und Wissen weitergeben, und wie das „Digitale“ neue Begegnungen geschaffen hat, die real zu sein scheinen, manchmal aber unsere Sinne zu täuschen und zu verführen vermögen.
In einer kurzen Animation möchten wir zeigen, wie digitale Technologie die Transformationsprozesse vereinfacht. Die Vorstellung, dass ein Mensch, ein Tier oder ein Gegenstand sein Aussehen verändern kann, inspiriert seit Jahrhunderten gleichermaßen Künstler, Gelehrte und Erfinder. Mit dem Aufkommen der digitalen Technologie hat die Leichtigkeit, mit der man Inhalte online erstellen, manipulieren und teilen kann, die Fähigkeit „demokratisiert“, die Realität zu verändern. Durch die schiere Fülle, der uns zur Verfügung stehenden Web-Anwendungen können wir die Realität in Sekundenbruchteilen in ein virtuelles Erlebnis „verwandeln“ oder „erweitern“. Gleichzeitig aber können sich diese Freiheit im Internet und die Zugänglichkeit der Tools nachteilig auf die Glaubwürdigkeit von Informationen auswirken und die Gefahr einer Manipulation des Publikums durch die Verbreitung von „Fake News“ mit sich bringen. Die folgenden Aufgaben beschäftigen sich mit den Vor- und Nachteilen digitaler Kulturen und beleuchten die zeitlose Idee der Transformation – von der griechischen Mythologie bis hin zu Computeralgorithmen.
Alle soeben gezeigten Bilder im Clip „Transformation“ stammen aus einer anderen Quelle. Sie wurden kopiert und mithilfe von Technologien, mit denen sich Bilder „transformieren“ und abrufen lassen, in einen neuen Kontext eingefügt. Bei dieser Aufgabe geht es um Bilderkennungssoftware, auch bekannt als Computer Vision. Zuerst werden Sie lernen, wie Sie einen Screenshot eines Bildes erstellen und die zugehörigen Metadaten untersuchen können. Anschließend lernen Sie, mithilfe von Software herauszufinden, woher ein Bild im Internet ursprünglich stammt. Zum Abschluss analysieren Sie das Bild mithilfe von Tools zur digitalen Quellenkritik. Damit können Sie den Ursprung des Bildes bis zu seiner Veröffentlichung in Form einer digitalen Darstellung innerhalb einer Online-Umgebung zurückverfolgen und alle Änderungen dokumentieren, die bis zu seiner jüngsten Form am Bild vorgenommen wurden.
Das Kopieren und Wiederverwenden von Bildern und Texten ist seit dem Aufkom– Das Recht zu kopieren: Die Rolle des Urheberrechts bei der Transformation men digitaler Technologien einfacher denn je. Im gleichen Zeitraum stieg jedoch auch das Risiko, die Rechte eines Urhebers oder Künstlers zu verletzen, da es immer schwieriger wird, die Art und Weise der Nutzung seines Werks zu kontrollieren oder zu verhindern, dass andere Personen finanzielle Vorteile daraus ziehen. Um dieses Risiko zu verringern, wurden spezielle Regelungen für die Verwendung von Bildern im Internet aufgestellt. Diese Aufgabe befasst sich mit diesen Regelungen und damit, wie sie sich von Land zu Land, mitunter sogar erheblich, unterscheiden können.
Im Clip „Transformation“ wird die Behauptung aufgestellt, dass die digitale Technologie die Prozesse der Transformation erweitert, weshalb der Begriff häufig in Verbindung mit dem Begriff „digital“ verwendet wird. In dieser Aufgabe sollen Sie die Bedeutung des Begriffes „Transformation“ sowie des verwandten Begriffes „Metamorphose“ untersuchen. Außerdem sollen Sie die Veränderungen in der Bedeutung der beiden Begriffe mithilfe des Tools „Google Ngram Viewer“ nachverfolgen.
Wie im Clip „Transformation“ gezeigt, ermöglicht es uns die Medizintechnik, unser Aussehen zu verändern. Dies kann von der Rekonstruktion von Gliedmaßen über Transgender-Personen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, bis hin zur Injektion von Botox unter die Haut reichen, um uns jünger aussehen zu lassen. Es gibt jedoch auch eine Verbindung zwischen physischer Veränderung und digitaler Technologie, da die sozialen Medien die Möglichkeit bieten, eine „idealisierte“ Version des eigenen Selbst zu zeigen und über Face-Morphing-Apps Spaß mit Freunden zu haben. In dieser Aufgabe wird das Argument vorgebracht, dass die digitale Technologie die Tendenz verstärkt, mit dem realen Leben unzufrieden zu sein und alternative Welten zu schaffen. Daher sind Sie aufgefordert, über diesen Standpunkt und Ihre eigene Nutzung der sozialen Medien nachzudenken.
Am Ende des Clips „Transformation“ wird die Frage aufgeworfen, ob wir digitalen Technologien und dem Internet vertrauen können oder nicht. Allein die Existenz dieser Lehrplattform, auf die weltweit, abgesehen von den Internetkosten, kostenlos zugegriffen werden kann, verdeutlicht den enormen potenziellen Nutzen dieser Technologie. Aber wie bei allem, was im Übermaß vorhanden ist, kann die exzessive Nutzung des Internets und bestimmter Anwendungen auch schädliche Auswirkungen haben. Es besteht die Gefahr der Abhängigkeit von Videospielen oder sozialen Medien sowie das Risiko der Isolation, wenn Menschen physische Beziehungen durch digitale ersetzen. Man kann in einer Filterblase landen, d. h. man empfängt und hört nur noch Informationen, die mit den eigenen Vorlieben und der eigenen Weltanschauung übereinstimmen und diese bestätigen. Das Risiko, über das derzeit aber wohl am meisten gesprochen wird, ist die mobilisierende Kraft von unzuverlässigen und irreführenden Nachrichten, auch bekannt als „Fake News“. In den folgenden Aufgaben sollen Sie sich mit den verschiedenen Möglichkeiten befassen, wie die digitale Technologie unser Leben beeinflussen kann.